Sonstige Tagungsbände

Cover "Migrationsvordergrund" – "Provinzhintergrund"

Migrationsvordergrund“ – „Provinzhintergrund“.
Deutschsprachige Literatur osteuropäischer Herkunft

Hg. von Axel Dunker, Jan Gerstner und Julian Osthues. Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik Bd. 94. Amsterdam: Brill 2021.

In den letzten Jahren sind zahlreiche deutschsprachigen Texte erschienen, die von AutorInnen ost- und südosteuropäischer Herkunft verfasst wurden. Dieses bereits als „Osterweiterung der deutschsprachigen Literatur“ und „eastern turn“ bezeichnete Phänomen zeugt von einer Diversifizierung der Gegenwartsliteratur, die sich mit einem Label wie ‚Migrationsliteratur‘ nicht mehr ausreichend fassen lässt. Gibt es in den entsprechenden Texten spezifische Schreibweisen und Perspektiven und wie ist dies mit deren Rezeption vermittelt? Damit stellt sich zugleich aber die Frage nach dem Status einer Herkunftzuweisung wie ‚Osteuropa‘. Der Band versammelt Beiträge, die diese Fragen unter theoretischen Aspekten, im Hinblick auf die Positionierungen der AutorInnen im literarischen Feld und auf Dynamiken des Buchmarkts sowie in einzelnen Fallstudien untersuchen.

 

ErschöpfungsgeschichtenCover Erschöpfungsgeschichten
Kehrseiten und Kontrapunkte der Moderne

Hg. von Jan Gerstner und Julian Osthues

Paderborn: Fink 2021

Erschöpfung ist zu einer der häufigsten Zeitdiagnosen unserer Gegenwart avanciert. Ausgangspunkt des Bands ist die These, dass die Entstehung der modernen Arbeits- und Leistungsgesellschaft schon immer von Erschöpfungsgeschichten begleitet wird.
Sie bilden Kehrseiten und Kontrapunkte der Moderne, in denen teils offen, teils verdrängt ein Unbehagen an der Kultur zum Ausdruck kommt, das mit der Negation von Arbeit und Produktivität Leitbegriffe des modernen Selbstverständnisses infrage stellt. Die Beiträge dieses Bands unternehmen den Versuch, die Moderne als Erschöpfungsgeschichte zu lesen. Dabei rücken nicht nur das Verhältnis von Erschöpfung, Kapital und Arbeit sowie mit Erschöpfung assoziierte Pathologien (Burnout, Depression) in den Fokus. Mit Blick auf die Literatur geht es ganz zentral um Schreibweisen sowie die spezifische Verfasstheit einer „Ästhetik der Erschöpfung“.

Reiseliteratur der DDR. Bestandsaufnahme und Modellanalysen

Hg. v. Bernd Blaschke, Axel Dunker und Michael Hofmann. Paderborn: Fink 2016.

In der DDR war Reisen ein heikles Thema, weil die meisten Bürger des Landes vor dem Eintritt in das Rentenalter nicht reisen durften – oder zumindest nicht in Länder oder Städte ihrer Wahl. Und doch gab es Reiseliteratur in quantitativ und qualitativ bedeutenden Ausprägungen. Deutlicher als in anderen Feldern der DDR-Literatur waren die Autorinnen und Autoren von Reiseliteratur privilegiert, und es ist interessant zu sehen, wie sie mit diesem Sachverhalt umgingen – ob sie ihn thematisierten oder stillschweigend hinnahmen. Und doch gilt auch für die Reiseliteratur der DDR: In einer sehr komplexen Weise schwanken die Texte zwischen Anpassung und impliziter oder offener Kritik an Zuständen in der DDR. Kommentare über das Fremde sind immer auch implizite und explizite Kommentare über das Eigene, und die Leserinnen und Leser der DDR-Literatur waren versiert in der Kunst, zwischen den Zeilen zu lesen.

 

Inter- and Transmedial Literature – Literatur inter- und transmedial.

Hg. von David Bathrick und Heinz-Peter Preußer. Reihe Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik. Amsterdam, New York: Rodopi 2012. 450 Seiten.

Literatur oder, allgemeiner, Texte sind nicht erst seit dem 20. Jahrhundert inter- und transmedial ausgerichtet. Dennoch ist es sinnvoll, von einer medial reflexiven Literatur erst seit dem audiovisuellen Jahrhundert zu sprechen, dem des Films. Medientransformationen sind seitdem nicht allein paradigmatische Wechsel der Systeme, sondern auch Vervielfältigungen durch die Pluralität der medialen Träger.
Neben allgemeineren Fragestellungen und theoretischen Bestimmungen steht das Wechselverhältnis von Text, Bild und Musik im Zentrum detaillierter Untersuchungen. Der intermedialen Performanz ist ein weiterer Teil des Bandes gewidmet, der schließlich die Brücke zu Film und Fernsehen schlägt.

 

Pandora. Zur mythischen Genealogie der Frau. Pandore et la généalogie mythique de la femme.

Hg. von Heinz-Peter Preußer, Françoise Rétif und Juliane Rytz. Heidelberg: Winter 2012. 288 Seiten, zuzüglich des Bildteils auf Tafeln.

Pandora ist eine besondere weibliche Gestalt der antiken Überlieferung: Sie ist die erste Frau des Menschengeschlechts. Doch Hesiods knappe Erzählung in Werke und Tage hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Es bleibt offen, ob Pandora selbst das Übel personifiziert, welches sie über die Menschheit bringt, oder nur die Vollstreckerin eines göttlichen Willens ist. Umstritten ist auch, was die im Inneren des píthos verbliebene Hoffnung bedeutet. So wird der Name Pandora wahlweise passiv gedeutet, als die ‚Allbeschenkte‘, die Gaben von allen Göttern erhalten hat, während die aktive Auslegung des Namens diesen als ‚alles gebend‘ übersetzt.
Der Band bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Mythos Pandora: jenem Narrativ, das den abendländischen Geschlechterdiskurs fundiert hat. Anknüpfungspunkte für traditionelle Vorstellungen von Weiblichkeit finden sich darin ebenso wie für deren Dekonstruktion. An die Hypothese, dass der Mythos nicht zwangsläufig misogyne Lesarten inspiriert, knüpft sich die Frage nach seiner Aktualität.

 

 

Bisher erschienen

 

Amazonen – Kriegerische Frauen.

Hg. von Udo Franke-Penski und Heinz-Peter Preußer. Würzburg: Königshausen & Neumann 2010. 188 Seiten und 22 Abbildungen auf 16 Farbtafeln.

 

 

 

 

 

 

Mythen der sexuellen Differenz. Mythes de la différence sexuelle. Übersetzungen – Überschreibungen – Übermalungen.

Hg. von Ortrun Niethammer, Heinz-Peter Preußer und Francoise Rétif. Heidelberg: Winter 2007, 252 Seiten

 

 

 

 

 

 

 

Kulturphilosophen als Leser. Proträts literarischer Lektüren.

Festschrift für Wolfgang Emmerich. Hg. von Heinz-Peter Preußer und Matthias Wilde. Göttingen: Wallstein 2006. 428 Seiten

 

 

 

 

 

 

Krieg in den Medien.

Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik, Bd. 57. Hg. von Heinz-Peter Preußer. Amsterdam, New York: Rodopi 2005. 458 Seiten und 19 Abbildungen auf 16 Tafeln.

Kurzbeschreibung (externer Link)

 

 

 

 

Weiblichkeit als politisches Programm? Sexualität, Macht und Mythos.

Hg. v. Bettina Gruber und Heinz-Peter Preußer. Würzburg: Königshausen & Neumann 2005.

185 Seiten.

 

 

 

 

 

 

Mythenkorrekturen. Zu einer paradoxalen Form der Mythenrezeption.

Hg. v. Martin Vöhler und Bernd Seidensticker. In Zusammenarbeit mit Wolfgang Emmerich. Berlin: de Gruyter 2005. 486 Seiten.

 

 

 

 

 

Johnson-Jahrbuch 2005. 12. Jahrgang.

Hg. von Michael Hofmann. In Verbindung mit Ingo Breuer und Torsten Pflugmacher. Göttingen: V&R unipress 2005. 211 Seiten.