Aktuelles

Workshop

„Ein neues Kapitel? Jüdische Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum nach 1945“

Ort: Universität Bremen, GW2, Raum A3570

18.03.2024

10:00 – 10:30 Ankunft, Begrüßung

10:30 – 11:30 Prof. Dr. Gabriele von Glasenapp (Köln): Selbst- und Fremdzuschreibungen. Jüdische Kinder- und Jugendliteratur und jüdische Figuren vor und nach 1945

11:30 – 11:45 Kaffeepause

11:45 – 12:30 Dr. Matthias Springborn (Braunschweig): Displaced knowledge für Displaced Persons? Schulbücher und Bildung für die Kinder der Sche’erit Hapletah 1946 – 1949.

12:30– 13:15 Dr. Jana Mikota (Siegen): Erinnern und Schreiben in einer postmigrantischen Gesellschaft

Mittag

14:15 – 14:45 Mag. Dr. Susanne Blumesberger, MSc (Wien): Die israelische Jugend aus der Sicht einer Österreicherin. Rusia Lampels Kinder- und Jugendbücher [ONLINE]

14:45 – 15:30 Dr. Daniel Feldman (Ramat Gan, Israel): Literarische Begegnungen der deutschen Jugend mit Israel / Literary Encounters of German Youth with Israel

15:30 – 15:45 Kaffeepause

15:45– 16:30 Dr. Ada Bieber (Berlin): Jüdische Identität im metropolitanen New York: Erinnerung, Dialog & Verortung in der Graphic Novel Alte Zachen

16:30 – 17:30 Romina Wiegemann und Lea Güse (Berlin): Antisemitismuskritik für die Kinder- und Jugendliteratur

19:30 Lesung und Gespräch

Eva Lezzi: Jüdische Welten in Bilderbüchern für Kinder im Grundschulalter
(Ort: GW2, Raum B2900)

19.03.2024

09:30 – 10:15 Dr. Hadassah Stichnothe (Bremen): (Wieder-)Anfänge jüdischer Kinderliteratur in der Bundesrepublik: zwischen Idylle und Israelsehnsucht

10:15 – 11:30 Dr. Helga Völkening (Berlin/Potsdam): The Cure, Salvatore und Tikkun Olam. Konzepte der Heilung von Mensch und Welt in Rachel Cohns und David Levithans Jugendroman Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht

11:30 – 11:45 Kaffeepause

11:45 -12:15 Dr. Theresia Dingelmaier (Augsburg): „Lehmriese lebt!“ ‒ Jüdische Märchenstoffe neu bearbeitet [ONLINE]

12:15 – 13:00 Alex Jacobowitz (Berlin): Clara Hepner: Märchendichterin. Jüdin. Verschwunden.

Mittag

14:00 – 14:45 Treffen für Netzwerk-Interessierte: Jüdische KJL-Forschung. Chancen und Möglichkeiten zur internationalen Vernetzung [hybrid]

15:00 Verabschiedung

neu erschienen

Postkoloniale Germanistik und Konflikte im globalen Kontext. Herausforderungen, Möglichkeiten und Ausblicke im 21. Jahrhundert

Hg. von Axel Dunker, Michael Hofmann und Serge Yowa. Berlin/Boston: De Gruyter 2023.

Die Beiträger/-innen des vorliegenden Sammelbandes sind sich darüber einig, dass soziopolitisch und kulturell bedingte konfliktive Logiken Eingang in die Interessensfelder der postkolonialen Germanistik finden müssen. Als eine Reflexionswissenschaft vermag dieses Fach nämlich aufgrund seines epistemologisch-hermeneutischen Funktionspotenzials Paradigmen zu entwickeln, um sich den Herausforderungen des von Gewalt und Krieg geprägten gegenwärtigen epochalen Kontextes zu stellen.

Der Band beinhaltet literaturwissenschaftliche Aufsätze zu Texten der (postkolonialen) deutschsprachigen Gegenwartsliteratur sowie theoretisch angelegte Beiträge zu Gewalt und Erinnerungsdiskursen. Aus interkulturellen, didaktischen und postkolonialen Blickpunkten heraus werden darin neue Reflexionsimpulse, Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven herausgestellt, die sich der postkolonial ausgerichteten Germanistik nicht zuletzt vor dem Hintergrund globaler soziopolitischer Krisen erschließen.

Weitere Informationen

 

Wende-Reader für den Unterricht

Glossen 49 | Schlehweins Giraffe

Dieser Reader stellt Materialien für den Unterricht an der Schule oder in Seminaren vor, die die sogenannte Wende behandeln. Er soll die Erfahrungen der Ostdeutschen mit den Umbrüchen im Zuge von Wende und Wiedervereinigung vermitteln, indem er literarische Erzählungen von und aus dieser Zeit vorstellt, analysiert, kontextualisiert, kommentiert und interpretiert. Dazu wurden vier Romane bzw. Erzählungen aus den 1990er-Jahren ausgewählt, die jeweils im Zentrum einer der vier Ausgaben von Glossen stehen werden.

Alle Ausgaben enthalten Buchzusammenfassungen bzw. Inhaltsangaben, Schaubilder zu Figurenkonstellationen und Zeitabläufen und je einen oder mehrere interpretierende und übergreifende Essays/Artikel. Dazu gibt es einen themenübergreifenden Apparat mit zusätzlichem Material, etwa Chroniken und einem Zeitstrahl der Zeit 1989/90 sowie Erläuterungen zu zentralen, aber umstrittenen Begriffen und ein Literaturverzeichnis.

Die vier behandelten und besprochenen Wenderomane oder -erzählungen sind:

Glossen 49 | Dez 2022
Schirmer, Bernd. Schlehweins Giraffe. Die Grenze verschwindet, die Giraffe sieht fern. Frankfurt am Main: Fischer Verlag, 1994. [Erstveröffentlichung: Frankfurt am Main: Eichborn Verlag, 1992; weitere Ausgabe: Berlin: Edition Schwarzdruck, 2000.]

Glossen 50 | erscheint Ende 2023
Sparschuh, Jens. Der Zimmerspringbrunnen. Ein Heimatroman. München: btb Verlag / Random House, 1997. [Erstveröffentlichung: Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1995].

Glossen 51 | TBA, 2024
Hensel, Kerstin. Tanz am Kanal. Erzählung. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1994.

Glossen 52 | TBA, 2024
Wonneberger, Jens: Wiesinger. Der Mann mit Hacke und Spaten. Roman. Berlin: Kowalke & Co. Verlag, 1999.

Der hier veröffentlichte Reader wurde von den Dozenten Janine Ludwig und Uwe Spörl im Sommersemester 2020 an der Universität Bremen in ihrem Online-Seminar „Vergessene, übersehene und überlesene Wendeliteratur“ erfolgreich erprobt.

Für Nachfragen: ludwigj@dickinson.edu

Film und Einführung

„Exodus auf der Donau“. Ein Dokumentarfilm von Péter Forgács.
Montag, 10. Juli 2023 um 18:00 Uhr
WeserArt Galerie im Weserpark, Hans-Bredow-Straße 19, 28307 Bremen

Einführung von Hans Rudolf Wahl

Im Rahmen der Ausstellung »Fromme und tüchtige Leute … « Die deutschen Siedlungen in Bessarabien (1814 – 1940)
10. Juli – 26. August 2023, WeserArt Galerie im Weserpark.

Tagung

Utopie und (Post-)Kolonialismus. Imaginäre Gemeinschaften in europäischen Krisendiskursen

Universität Bremen, GW2, Fachbereichsraum
13.-14. Oktober 2022

PROGRAMM

13. Oktober 2022

10:30-10:45 Eröffnung und Grußwort (Axel Dunker & Linda Maeding)

Panel 1 – Moderation: Axel Dunker

10:45-11:30 Philipp Stelzer (München): Paradise Found. Zum Verhältnis von utopischen Imaginationen und globalen Räumen

11:30-12:15 Tim Brown (Tübingen): Wessen Utopie? Europäische Utopien zwischen Paradies und Revolution

12:15-13:00 Timo Sestu (Berlin): Koloniale Utopie? Johann Gottfried Schnabels Wunderliche Fata einiger See-Fahrer

Mittagspause

Panel 2 – Moderation: Laura Beck

14:30-15:15  Jan Gerstner (Bremen): Utopische Idylle? Das Problem der Sklaverei

15:15-16:00  Jana Vijayakumaran (Antwerpen): „Und diese ganze Wunderwelt ist mein!“ Zur Metapoetik literarischer Kolumbus-Darstellungen um 1800

Kaffepause

16:30-17:15  Peter C. Pohl (Innsbruck): ‚Kakanischer Kreolismus‘. Stefan Zweigs utopische Skizze Brasilien. Ein Land der Zukunft und sein europäisches Erinnerungsbuch Die Welt von gestern

Lesung in der Villa Ichon – Moderation: Jan Gerstner

19:00 Hans-Christian Riechers: Europas letzte Festungen. Reise nach Ceuta und Melilla

 

14. Oktober 2022

Panel 3 – Moderation: Linda Maeding

09:00-09:45 Loreto Vilar (Barcelona): Liberté, egalité, fraternité. Zum Revolutionsexport in die Karibik im Werk von Anna Seghers und Heiner Müller

09:45-10:30 Benoît Ellerbach (Istanbul): Heiner Müllers Die Kanakenrepublik (1987): Satire einer rechtsextremistisch neokolonialistischen Utopie

10:30-11:15 Hans-Christian Riechers (Basel): Scheitern in der Neuen Welt. Uwe Timms Amerika-Romane Der Schlangenbaum und Ikarien

Kaffeepause

11:45-12:30 Gianluca Esposito (Neapel/Osnabrück): Utopie und Kolonialismus in der Südsee: Das gescheiterte Experiment einer alternativen sozialen und religiösen Gemeinschaft in Christian Krachts Roman Imperium (2012)

12:30-13:15 Robert Kramm (München): Freundschaft, Gemeinschaft und Utopie jenseits der ‚colonial divide‘: Kommunenleben der Tolstoy Farm in Südafrika im frühen zwanzigsten Jahrhundert

13:15-13:30 Abschluss

Mit der Unterstützung von: DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft), Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien (Ifkud), Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien (Inputs), Universität Bremen.

Workshop

Postkoloniale Germanistik und Konflikte im globalen Kontext

Universität Bremen,, 24. bis 25. Februar 2022
Der Worrkshop findet online über Zoom statt. Bei Interesse Anmeldung hier.
Organisation: Serge Yowa

Programm

Donnerstag, 24. Februar 2022

10.30 Uhr: Eröffnung des Workshops

– Prof. Dr. Axel Dunker, Leiter des Instituts für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien (Bre­men)

– Prof. Dr. Michael Hofmann, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft (Paderborn)

– Dr. Serge Yowa, Postdoc-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung (Yaoundé/Bremen)

Sektion I: Interkulturell-postkoloniale Germanistik und globale Migrations- und Flucht-erfahrungen

11.00 Uhr Iulia-Karin Patrut (Flensburg): Interkulturell-postkoloniale Germanistik. Über­legungen ausgehend von Ijoma Mangolds Das deutsche Krokodil

11.45 Uhr Cornelia Zierau (Paderborn): Literarische Inszenierungen von kulturellen Zwischen­räumen durch Mehrsprachigkeit in (post)migrantischer Literatur

12.30 Uhr: Mittagspause

14.15 Uhr Swen Schulte Eickholt (Paderborn): Fluchterfahrung. Mahi Binebine, Luiz Ruffato und Friedrich Christian Delius im Vergleich

Sektion II: Literaturdidaktische und transdisziplinäre Perspektiven der postkolonialen Germa­nistik

15.00 Uhr Stefan Hermes (Duisburg-Essen): Postkoloniale Studien oder/und/als Intersektionalitätsforschung? Überlegungen zum Verhältnis zweier Paradigmen innerhalb der germanistischen Literaturwissenschaft

15.45 Uhr Magdalena Kißling (Paderborn): Literarisches Lernen zwischen Empathie und wirkungsästhetischer Distanzierung. Eine Verhältnisbestimmung

Sektion III: Gewalt, Erinnerung und ethisches Bewusstsein – postkoloniale Perspektiven und Konstellationen

16.30 Uhr Michael Hofmann (Paderborn): Michael Rothbergs „Multidirectional Memory“ in der Diskussion – mit einem Blick auf postkoloniale und andere Israel-Diskurse

 

Freitag, 25. Februar 2022

Sektion III (Folge)

9.00 Uhr Serge Yowa (Yaoundé/Bremen): Die Gewalt multidirektional und postkolonial: Zur Relevanz politisch-ethischer Fragen in der literatur- und kulturwissenschaftlichen Erforschung von Gewaltgeschichten

9.45 Uhr Hajnalka Nagy (Klagenfurt): Literarische Formen multidirektionaler Erinnerung. Am Beispiel der Romane von Claudio Magris, Martin Horvath und Anna Mitgutsch

10.30 Uhr: Kaffeepause

11.00 Uhr Linda Maeding (Bremen): Verwobene Geschichten im Exil. Zur Literatur von NS-Flüchtlingen in Lateinamerika

11.45 Uhr Monika Albrecht (Vechta): Erinnerungspolitik und koloniale Gewalt?

12.30 Uhr:  Mittagspause

14.00 Uhr Donata Weinbach (Bremen): Gegen den Strich. Darstellungsweisen in der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss

14.45 Uhr Abschlussdiskussion: Prospektive Funktion der postkolonialen Germanistik im Zeit­alter globaler Konflikte

neu erschienen

Cover "Migrationsvordergrund" – "Provinzhintergrund"

Migrationsvordergrund“ – „Provinzhintergrund“.
Deutschsprachige Literatur osteuropäischer Herkunft

Hg. von Axel Dunker, Jan Gerstner und Julian Osthues. Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik Bd. 94. Amsterdam: Brill 2021.

In den letzten Jahren sind zahlreiche deutschsprachigen Texte erschienen, die von AutorInnen ost- und südosteuropäischer Herkunft verfasst wurden. Dieses bereits als „Osterweiterung der deutschsprachigen Literatur“ und „eastern turn“ bezeichnete Phänomen zeugt von einer Diversifizierung der Gegenwartsliteratur, die sich mit einem Label wie ‚Migrationsliteratur‘ nicht mehr ausreichend fassen lässt. Gibt es in den entsprechenden Texten spezifische Schreibweisen und Perspektiven und wie ist dies mit deren Rezeption vermittelt? Damit stellt sich zugleich aber die Frage nach dem Status einer Herkunftzuweisung wie ‚Osteuropa‘. Der Band versammelt Beiträge, die diese Fragen unter theoretischen Aspekten, im Hinblick auf die Positionierungen der AutorInnen im literarischen Feld und auf Dynamiken des Buchmarkts sowie in einzelnen Fallstudien untersuchen.

neu erschienen

 

André Steiner

Komplexes Erzählen – Literatur auf 2+n-ter Stufe.
Zu einer Theorie literarischer Komplexität

Bielefeld: transcipt 2021
(Print und OpenAccess: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5849-1/komplexes-erzaehlen-literatur-auf-2-n-ter-stufe/)

Dass die literarische Erzählung auf eine sich rasant verändernde, komplexer werdende Wirklichkeit in analoger Weise antwortet, ist ein naheliegender Gedanke. André Steiner fragt in diesem Kontext, wie sich Komplexität im literarischen Text manifestiert und welche Verfahren der Analyse vonseiten der Literaturwissenschaft in Anschlag gebracht werden können. Dabei geht er von einem immer noch bestehenden Forschungsdefizit aus und fragt nach möglichen Gründen dafür. Denn überraschenderweise sind die methodischen Werkzeuge bereits weitgehend vorhanden. Es kommt nur darauf an, sie mit Einsichten aus der Komplexitätsforschung zu rekombinieren.

neu erschienen

ErschöpfungsgeschichtenCover Erschöpfungsgeschichten
Kehrseiten und Kontrapunkte der Moderne

Hg. von Jan Gerstner und Julian Osthues

Paderborn: Fink 2021

Erschöpfung ist zu einer der häufigsten Zeitdiagnosen unserer Gegenwart avanciert. Ausgangspunkt des Bands ist die These, dass die Entstehung der modernen Arbeits- und Leistungsgesellschaft schon immer von Erschöpfungsgeschichten begleitet wird.
Sie bilden Kehrseiten und Kontrapunkte der Moderne, in denen teils offen, teils verdrängt ein Unbehagen an der Kultur zum Ausdruck kommt, das mit der Negation von Arbeit und Produktivität Leitbegriffe des modernen Selbstverständnisses infrage stellt. Die Beiträge dieses Bands unternehmen den Versuch, die Moderne als Erschöpfungsgeschichte zu lesen. Dabei rücken nicht nur das Verhältnis von Erschöpfung, Kapital und Arbeit sowie mit Erschöpfung assoziierte Pathologien (Burnout, Depression) in den Fokus. Mit Blick auf die Literatur geht es ganz zentral um Schreibweisen sowie die spezifische Verfasstheit einer „Ästhetik der Erschöpfung“.

Seminar

Einladung zum virtuellen Seminar „Vergessene Wendeliteratur“
Dienstag, 14. Juli 2020, 16:15-17:45

Öffentliche Sitzung mit der Autorin Kerstin Hensel als Gast

Tanz am Kanal
„Ich muß meine Geschichte zu Ende bringen, einen großen Knall erfinden“

An der Universität Bremen findet derzeit ein Video-Seminar zum Thema „Vergessene, übersehene und überlesene Wendeliteratur“ statt, das von Janine Ludwig und Uwe Spörl in Kooperation mit dem ifkud geleitet wird. Es werden in Vergessenheit geratene Wendetexte der 1990er-Jahre besprochen, die uns im 30. Jahr der Deutschen Einheit nochmals die Umbrüche und Besonderheiten der Jahre 1989/90 sowie die ostdeutschen Erfahrungen und Wahrnehmungen dieser Zeit vor Augen führen.

Am Dienstag, 14. Juni 2020, wird das Seminar für Gäste geöffnet. Besprochen wird die Erzählung „Tanz am Kanal“ von Kerstin Hensel, die als Gast anwesend ist, Passagen liest und Fragen beantwortet.

Wenn Sie an dieser öffentlichen Veranstaltung teilnehmen möchten, schicken Sie bitte bis zum Morgen des 14. Juli eine E-Mail an Janine Ludwig, und Sie erhalten einen Link, mit dem Sie dem Seminar beitreten können. Sie müssen selbst keinerlei Software dafür haben oder installieren, sondern nur zu Seminarbeginn den Link auf Ihrem Computer, Tablet oder Smartphone anklicken.

Eine Veranstaltung des Instituts für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien (ifkud) der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit dem „Durden Dickinson in Bremen Program“ des Dickinson College, PA, USA und dem Netzwerk „Literatur im geteilten Deutschland (LIGD, Berlin). Wir danken der Uni Bremen für die großzügige Unterstützung.

Seminar

Einladung zum virtuellen Seminar „Vergessene Wendeliteratur“
Dienstag, 23. Juni 2020, 16:15-17:45
Öffentliche Sitzung mit dem Autor Bernd Schirmer als Gast

„Die Grenze verschwindet, die Giraffe sieht fern.“

An der Universität Bremen findet derzeit ein Video-Seminar zum Thema „Vergessene, übersehene und überlesene Wendeliteratur“ statt, das von Janine Ludwig und Uwe Spörl in Kooperation mit dem ifkud geleitet wird. Es werden in Vergessenheit geratene Wenderomane der 1990er-Jahre besprochen, die uns im 30. Jahr der Deutschen Einheit nochmals die Umbrüche und Besonderheiten der Jahre 1989/90 sowie die ostdeutschen Erfahrungen und Wahrnehmungen dieser Zeit vor Augen führen.

Am Dienstag, 23. Juni 2020, wird das Seminar für Gäste geöffnet. Besprochen wird der satirische Kurzroman „Schlehweins Giraffe“ von Bernd Schirmer, der als Gast anwesend ist, Passagen liest und Fragen beantwortet.

Wenn Sie an dieser öffentlichen Veranstaltung teilnehmen möchten, schicken Sie bitte bis zum Morgen des 23. Juni eine E-Mail an Janine Ludwig, und Sie erhalten einen Link, mit dem Sie dem Seminar beitreten können. Sie müssen selbst keinerlei Software dafür haben oder installieren, sondern nur zu Seminarbeginn den Link auf Ihrem Computer, Tablet oder Smartphone anklicken.

Dies ist die 4. Veranstaltung der William ’71 and Elke Durden Literary Series at Bremen, in Zusammenarbeit mit dem Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien (ifkud) der Universität Bremen. Wir danken Bill und Elke Durden für die großzügige Unterstützung.

Call for Papers

Diaspora und (Post-)Digitalität. Vorgestellte Gemeinschaften im Netz
Diáspora y (pos-)digitalidad. Comunidades imaginadas en la red
Diaspora and (post-)digitality. Imagined communities in cyberspace

Internationaler Workshop, Universität Bremen, 28.-29.08.2020
Organisation: Olorunshola Adenekan, Julia Borst, Linda Maeding (U Bremen)

Die kulturwissenschaftliche Aufwertung des Diaspora-Begriffs geht einher mit einer größeren Präsenz diasporischer Bewegungen in den Medien, in Kunst und Literatur – ein Phänomen, das mit den Effekten der Globalisierung, hier insbesondere mit Transmigration und Transnationali-sierung in Verbindung gebracht wird. Zugleich hält sich in der umfangreichen Literatur zum Phänomen der Diaspora noch immer die klassische Definition als “doppeltes Bewusstsein” (W.E.B. Du Bois 1903), simultan an zwei Orten zu sein. William Safran (1991) beschrieb “Dia-spora” bekanntlich als minoritäre Gemeinschaft, die sich ausgehend von einem ursprünglichen Zentrum auf mehrere Orte verstreut und ein Gedächtnis, gar einen Mythos, bezüglich der verlorenen Heimat kultiviert. Kollektive Identität wird hier über die imaginäre Beziehung zur “Heimat” und über die Figur der meist ersehnten Rückkehr konstruiert.

Neuere Ansätze haben den Begriff im Hinblick auf postkoloniale Kontexte und Migration im Zeitalter der Globalisierung ausdifferenziert und Diaspora als transnationale Formation und hybrides Netzwerk im Sinne einer “vorgestellten Gemeinschaft” (Benedict Anderson 1983) in den Blick genommen. Aus dieser Perspektive wird eine Definition, die ganz auf die Dichotomie von Hier und Dort baut, infrage gestellt, obwohl sie – so die Vermutung – insbesondere in populären Vorstellungen von Diaspora fortlebt. Dabei ist mit der gesellschaftlichen Digitalisie-rung zweifellos auch ein grundlegender Wandel in Konstitution, Selbstverständnis und Praxis von diasporischen Gemeinschaften verbunden. Der Workshop nimmt es sich zur Aufgabe, das neuartige Verhältnis von Diaspora und (Post-)Digitalität theoretisch auszuloten und anhand von Fallbeispielen zu untersuchen, wie sich marginalisierte Gruppen im Netz als imagined communities entwerfen. Dafür greifen wir den Begriff der “digitalen Diaspora” auf, der gerade aufgrund seiner bisherigen Vagheit Potenzial bietet für die reflexive Aufarbeitung des ange-deuteten Spannungsfeldes.

Schon in Benedict Andersons (1983) klassischer Studie ist die Konstruktion vorgestellter Gemein-schaften an medientechnische Erneuerungen gebunden. Auch diasporische Gemeinschaften sind auf Medien angewiesen, um ihrer Grundbedingung, der Zerstreuung, entgegenzuwirken, wobei gerade durch das Internet bisher nicht dagewesene Möglichkeiten transterritorialer Vernetzung (mit dem homeland wie auch zwischen dezentrierten diasporischen Netzwerken) entstanden sind. Koleade Odutola (2012) verwendet den Begriff “cyber-framing” im Verweis auf die Möglichkeiten, die der digitale Raum etwa digital vernetzten Afrikaner*innen in der Diaspora eröffnet, um die Wahrnehmung ihrer selbst und ihrer Gesellschaften neu auszugestalten, und knüpft an Arjun Appadurais Modernity at Large (2008 [1996]) an, indem er Diaspora im 21. Jahr-hundert im Kontext einer globalisierten Welt denkt, die durch Massenmigration und elektroni-sche Medien charakterisiert ist. Worin besteht aber die Spezifität der (post-)digitalen Diaspora?

Das digitale „Über-All“, so deklarieren etwa Volker Grassmuck und Claudia Wahjudi (2000), biete lokalen Communities vielfältige Möglichkeiten globaler Vernetzung im “Kulturraum Internet”. Dass sich heutige Diaspora-Bewegungen eher über community media als über mass media defi-nieren, hat Folgen für ihr Selbstverständnis und ihre Performationen.

Der Workshop konzentriert sich auf diesen (Nicht-)Ort im Netz und seine Funktion für Dar-stellungspraktiken und Identitätskonstruktionen diasporischer Gemeinschaften und untersucht in diesem Kontext seine mediale, kulturelle und auch ästhetische Beschaffenheit, indem er einen dezidiert kulturwissenschaftlichen Blick auf die “Texturen” dieser Bewegungen wirft. Hierdurch sollen Dichotomien von Hier und Dort, aber auch von Produzent*in und Konsument*in, sprich: von “digitaler” und “analoger” Wirklichkeit überwunden werden. Tatsächlich werden diese Ge-gensatzpaare im Begriff des Postdigitalen bereits aufgelöst. Nicholas Negroponte beschrieb diese neue Kondition in Beyond Digital an der Schwelle zum 21. Jahrhundert als nicht-territoriale Daseinsform in einer widersprüchlichen Welt, in der die Nation sich in Erosion befände: weder groß genug, um global zu sein, noch klein genug, um als lokal zu gelten. Zudem läutete Negro-ponte aber auch eine Historisierung des Digitalen selbst ein, das sich mittlerweile in alle (auch analoge) Lebensbereiche eingenistet habe. In der deutschen Kulturtheorie bisher noch wenig verankert, bezeichnet “Postdigitalität” einerseits eine Konfiguration, in der sich “analog” und “digital” untrennbar durchmischen und der Fokus von “Produktion” zu “Zirkulation” wandert, andererseits aber auch eine kritische Revision des Digitalen. In diesem Sinne wird etwa der dem Internet zu Beginn der Digitalisierung zugeschriebenen utopischen Dimension transnationaler Gemeinschaftsbildung und Solidarisierung zunehmend kritisch widersprochen.

Mögliche Fragestellungen: Zur Diskussion stehen kulturwissenschaftliche Konzeptualisierungen von Diaspora im digitalen Raum. Es ist zu fragen, wie sich digitale Diaspora-Gemeinschaften konstituieren, welche Unterschiede zur analogen Welt festzustellen sind bzw. inwiefern diese beiden Bereiche im Sinne einer postdigitalen Perspektive überhaupt noch zu trennen sind und welche Reibungspunkte sich möglicherweise ergeben. Welche Narrative und Gedächtniskonzep-tionen der digitalen Diaspora werden im Netz aufgefächert und inwiefern spielen Dezentrali-sierung und Konnektivität als Kern einer „neuen“ Poetik eine zentrale Rolle? Inwiefern arti-kulieren diasporische Gruppen im Netz agency und welche Medien kommen zur Anwendung (Online-Plattformen, Blogs, soziale Netzwerke, aber auch Print-Formate, die Digitales ver-handeln bzw. mit Äußerungen im digitalen Raum verflochten sind)? Welche Raumdimensionen der digitalen Diaspora kommen darüber hinaus zum Tragen und welche Bedeutung kommt der Frage von (Trans-)Territorialität zu? Außerdem stellt sich die Frage nach den Inszenierungen von Ethnizität, ‚Race‘, Klasse, Gender, Sexualität, Religion etc. sowie den Überkreuzungen damit einhergehender Ungleichheitsregime im digitalen diasporischen Raum. Die hier formulierten Leitfragen sind als kritische Lesarten des Konzepts der digitalen Diaspora zu verstehen, können von den Teilnehmer*innen aber auch quergelesen oder weitergedacht werden.

Zielsetzung: Der Workshop mit primär theoretischem Erkenntnisinteresse fokussiert auf Fall-beispiele aus europäischen Kulturräumen, die mit unterschiedlichen Diaspora-Traditionen und zeitgenössischen Diaspora-Bewegungen verknüpft sind, und aus deren komparatistischer Rah-mung wir uns neue Perspektiven für die Forschung versprechen. Er setzt sich zum Ziel, sowohl klassische diasporische Gruppen in den Blick zu nehmen als auch solche, die bislang nur wenig Aufmerksamkeit erfahren haben. Der Fokus liegt auf Beiträgen aus den Bereichen der Anglistik, Germanistik und Romanistik.

Deadline: Bitte schicken Sie Abstracts im Umfang von 200-300 Wörtern sowie einen kurzen CV (max. 100 Wörter) bis zum 30. März 2020 an Dr. Linda Maeding. Tagungssprachen sind Deutsch, Spanisch und Englisch. Reisekosten können leider nicht über-nommen werden.

Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 353492083 und 404354183 sowie des spanischen Forschungsprojekts REC-LIT: Reciclajes cul-turales (Projektnummer RTI2018-094607-B-I00).

In Kooperation mit dem Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS) und der interdisziplinären Verbundforschungsinitiative Worlds of Contradiction der U Bremen.

Filmvorführung und Diskussion

Mi, 13. November 2019, 18:00 Uhr
Universität Bremen, GW2, Raum B3009

Free to rock – How Rock & Roll helped end the Cold War
Ein Dokumentarfilm von Jim Brown, USA 2017
60 Min, Erzähler: Kiefer Sutherland
Originalfassung (Englisch mit deutschen Untertiteln)

Mit anschließendem Filmgespräch und Get-together mit dem anwesenden Filmproduzenten Doug Yeager
Moderiert durch Dr. Janine Ludwig.

In Kooperation mit dem amerikanischen Generalkonsulat Hamburg, dem Dickinson College und Carl Schurz deutsch-amerikanischer Club e.V.

FREE TO ROCK ist ein Dokumentarfilm des vierfachen Emmy-Gewinners Jim Brown, der über einen Zeitraum von zwölf Jahren entstanden ist. Der Film zeigt, wie Rock ‘n‘ Roll zum Ende der Sowjetunion und des Kalten Krieges beigetragen hat – trotz aller Versuche, diese Musik zu verbieten. Im Film zu sehen sind u.a. Jimmy Carter und Michail Gorbatschow – und Auftritte von Elvis Presley, den Beatles, Billy Joel, Metallica, Scorpions, Beach Boys, Elton John, Bruce Springsteen u.v.a.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

EIn Bericht zur Veranstaltung findet sich hier: blogs.dickinson.edu/bremen/2019/11/

Lesung

Mi, 8. Mai 2019, 19.30 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4

Geschichte schreiben, Biographie schreiben – Die vielen Welten von H.G. Adler
Eine deutsch-englische Lesung mit Peter Filkins

Moderation: Axel Dunker

In Kooperation mit dem Bremer Literaturkontor

Peter Filkins ist Professor für Literatur am Bard College (USA). Seine Biographie über H.G. Adler (A Life in Many Worlds) ist im März 2019 bei Oxford University Press erschienen. Zudem hat er drei Romane Adlers übersetzt – und darüber hinaus die gesammelten Gedichte Ingeborg Bachmanns (unter dem Titel Darkness Spoken). Am 8. Mai, dem Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa, stellt Filkins im Gespräch mir Prof. Dr. Axel Dunker seine Biografie über H.G. Adler vor.

Der Schriftsteller und Zeitzeuge der Shoah lebte (von 1910 – 1988) im Zentrum seiner Zeit und an ihrem Rande. Als Überlebender von Theresienstadt, Auschwitz und zwei weiteren Konzentrationslagern dokumentierte er seine Erfahrungen und den Verlust anderer in zwei Dutzend Büchern mit wegweisender Geschichtsschreibung, modernistischer Fiktion, formal anspruchsvollen Gedichten und aufschlussreichen Essays. Doch trotz der engen Freundschaft mit Leo Baeck, Elias Canetti und Heinrich Böll blieb er ein Schriftsteller für Schriftsteller, weitgehend unbekannt und vernachlässigt. So muss anders als bei den bekannteren Akteuren die Geschichte seines Lebens durch die Zeit, in der er lebte, sowie durch die Art und Weise, wie sie durch ihn gelebt wurde, erzählt werden.

Aus Anlass der Veröffentlichung von H.G. Adler: A Life in Many Worlds diskutiert der Biograph und Übersetzer Peter Filkins die Schnittstelle von Biographie und Geschichte, indem er die Geschichte von Adlers Leben und Werk entwirft. Die Auszüge aus der (noch nicht ins Deutsche übersetzten) Biografie liest Filkins in englischer Sprache. Da Peter Filkins aber Deutsch spricht, fasst er gemeinsam mit Axel Dunker die gelesenen Abschnitte noch einmal kurz auf Deutsch zusammen. Auch das Gespräch zwischen den beiden wird in erster Linie in deutscher Sprache geführt.

 

Tagung

Erschöpfungsgeschichten. Kehrseiten und Kontrapunkte der Moderne

Hanse-Wissenschaftskolleg, Delmenhorst 11.-13. Oktober 2018
Organisation: Julian Osthues / Jan Gerstner

 

Donnerstag, 11.10.

14.00 Eröffnungsvortrag (Veranstalter: Julian Osthues / Jan Gerstner)

14.45 Iuditha Balint (Essen-Duisburg): Metaphern der Erschöpfung, erschöpfte Metaphern. Historische Semantiken und ihre Aktualisierungen

15.30 Jennifer Pavlik (Luxemburg): Die Weltentfremdung des Animal laborans und seine Suche nach dem konsumierbaren Glück – auch eine Geschichte des erschöpften Menschen.

16.45 Dieter Heimböckel (Luxemburg): Lieber nicht. Genosse Bartleby – Genosse Idiot

 

Freitag, 12.10.

9.30 Horst Gruner (Hagen): Zuspruch für erschöpfte Gemüter. Dialogische Heilverfahren in der Ratgeberliteratur zur Nervosität und Neurasthenie

10.15 Hauke Kuhlmann (Bremen): Traurige Hunde. Beobachtungen zum Melancholiediskurs der Gegenwartsliteratur

11.30 Till Huber (Oldenburg) / Immanuel Nover (Koblenz): Überlegungen zu einer Ästhetik des Depressiven

14.30 Iulia-Karin Patrut (Flensburg): „…seine große Erschöpfung machte das begreiflich“. Erschöpfungsarten in Kafkas Das Schloß

15.15 Jörn Etzold: Steigerung und Erschöpfung. Zu Benjamins Fragment Kapitalismus als Religion

16.30 Georges Felten (Zürich): Die Aufgabe. Schreibweisen der Erschöpfung in Anna Seghers’ Der Ausflug der toten Mädchen

17.15 Jan C. Watzlawik (Dortmund): Materialermüdung und Sachschaden. Wenn Dinge ausbrennen

 

Samstag, 13.10.

9.30 Axel Dunker (Bremen): „Jetzt merk ich erst, wie müd ich bin!“ Der erschöpfte Erzähler in Peter Kurzecks Das alte Jahrhundert

10.15 Janina Henkes (Essen-Duisburg): „Frau Nimmersatt und ihr Burnout“. Ein Dialog zwischen Er*schöpfung, Faktualität und Fiktionalität.

11.30 Jakob Heller (Leipzig): Erosion/Exhaustion: Thomas Bernhards Frost und Max Frischs Der Mensch erscheint im Holozän

12.15 Karen Struve (Bremen): Tristan Garcias Faber. Le destructeur. Literarische Erkundungen des „intensiven Lebens“

13.00 Abschlussdiskussion und Verabschiedung

 

Vortrag

Dienstag, 12.6.2018, 18:15
GW2, Raum B 1580

Johnson edieren.
Über die Arbeit an der historisch-kritischen Ausgabe der Werke, Schriften und Briefe Uwe Johnsons

Dr. Christian Riedel
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Uwe Johnson-Werkausgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock

 

Tagung

Migrationsvordergrund – Provinzhintergrund. Deutschsprachige (Welt-)Literatur aus Osteuropa

9.11. – 11.11.2017
Gästehaus der Universität Bremen, Auf dem Teerhof 58
Die Tagung ist öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen

 

Donnerstag, 09.11.2017

STUDENTISCHER WORKSHOP (geschlossene Veranstaltung)
10.30 – 13.30  Workshop mit der Autorin Lana Lux zu Kukolka (2017).
(Der Workshop wird organisiert vom Durden Dickinson Bremen Program und großzügig unterstützt von Bill und Elke Durden.)

TAGUNG

14.30   Axel Dunker / Jan Gerstner / Julian Osthues: Eröffnung

15.00   Hansjörg Bay (Erfurt): Nach der Migration. Nellja Veremejs Berlin liegt im Osten

15.45   Manfred Weinberg (Prag): ›Ich bin genauso deutsch wie Kafka‹ (Terézia Mora). Zur Infragestellung des Konzepts der Migrationsliteratur

17.00   Julian Osthues (Bremen). Sonderlinge, Außenseiter, Einzelgänger. Ex-zentrische Figuren bei Terézia Mora und Martin Kordić

18.00   Lesung: Lana Lux liest aus ihrem Debütroman Kukolka (2017)
Ort: Teerhof, Gästehaus der Universität Bremen
(Die Lesung/Tagung kooperiert mit und wird ko-finanziert durch The William ’71 and Elke Durden Annual Literary Series at Bremen. Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung.)

 

Fr, 10.11.2017

09.00   Brigitte Schwens-Harrant (Wien): Chance, Falle, Marketing. Herkunft als Kriterium in Literaturbetrieb und Literaturkritik

09.45   Ruth Steinberg (Berlin): Alina Bronsky im literarischen Feld der Gegenwart

11.00   Jan Gerstner (Bremen): Syrischer Surrealismus. Authentisches Erzählen in Saša Stanišićs ›Fallensteller‹

11.45   Laura Beck (Liège): Ein Stück Heimat verspeisen? Zum Verhältnis von Nahrung und Herkunft in Texten von deutschsprachigen Autoren aus Osteuropa

14.00   Renata Cornejo (Usti nad Labem): Michael Stavarič – ein Autor mittelosteuropäischer Herkunft

14.45   Martin Schierbaum (Bremen): The Third Space im Pop 3? Olga Martynovas Mörikes Schlüsselbein und Saša Stanišićs Vor dem Fest

16.15    Stephanie Catani (Bamberg): »Der Geflüchtete ist eine eigene Kategorie Mensch.« Narrative der Flucht bei Olga Grjasnowa und Ilija Trojanow

17.00   Janine Ludwig (Bremen): ›Malenkaja Strana‹ – Deutschland als Sehnsuchtsort in Lana Lux’ Kukolka

 

Sa, 11.11.2017

09.00   Axel Dunker (Bremen): Shared HiStories. Ost-West-Geschichte(n) in Texten von AutorInnen mit osteuropäischem Hintergrund

09.45    Sven Kramer (Lüneburg): Erinnerung in Jan Faktors Roman Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag

11.00    Iulia-Karin Patrut (Flensburg): Literarische Transformationen Europas? – Katja Petrowskajas Vielleicht Esther

11.45    André Steiner (Bremen): Erlebte Erinnerungsstrukturen als Teil einer postmodernen Poetik am Beispiel des Romans „Das Herz von Chopin“ von Artur Becker

12.30   Abschlussdiskussion & Verabschiedung

 

Die Tagung findet in Kooperation mit der globale° 2017 statt
http://globale-literaturfestival.de/

neu erschienen

Handbuch Postkolonialismus und Literatur

Hg. v. Dirk Göttsche, Axel Dunker und Gabriele Dürbeck.

Stuttgart: Metzler 2017.
ISBN 978-3-476-05386-2

Das Handbuch bietet erstmals einen umfassenden interdisziplinären Überblick über die postkoloniale Theorie und Forschung in den Literatur- und Kulturwissenschaften. Es verbindet die Einführung in das Thema mit einer kritischen Zwischenbilanz zu diesem internationalen Forschungsfeld. Auf einen Theorieteil und die lexikalische Darstellung von postkolonialen Grundbegriffen folgen Artikel zur Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte des Kolonialismus und Postkolonialismus in den betroffenen Kulturräumen sowie ein Anhang mit historischen Überblicken zu einzelnen Ländern und weiterführenden Informationen. Das Handbuch richtet sich an wissenschaftliche Leserinnen und Leser und bietet Ansatzpunkte für künftige Forschung, soll aber auch für Studierende und interessierte Laien eine verlässliche Basis zur Auseinandersetzung mit der europäischen Kolonialgeschichte, ihren kulturellen Resonanzen und ihrer postkolonialen Aufarbeitung in Literatur und Kultur bereitstellen.

Lesung + DJ-Set

Thomas Meinecke: Selbst

Samstag, 3. Juni 2017
20:30 Lesung + Gespräch, danach (ab ca. 23:00) Party mit Meinecke als DJ

Spedition, Beim Handelsmuseum 9 (hinter Hauptbahnhof und Überseemuseum)

Wenn man schonmal einen Tausendsassa wie Thomas Meinecke zu Besuch hat, der an den Turntables genauso sampelt wie in seinen Büchern, dann sollte man beides kombinieren:

Zuerst liest Meinecke aus seinem neuen Roman Selbst und redet darüber mit Janine Ludwig; danach legt er auf. Sein Buch ist ein rasanter Ritt durch die Kulturgeschichte von (Geschlechts-)Identitäten, Liebe, Sex und Begehren im Modus popkultureller Codierungen. Drei Frauen mit den archetypischen Namen Eva, Venus, Genoveva – eigentlich die Sünderin, die Sinnliche, die Sittenstrenge – sind hier Kunsthistorikerin, androgynes Model und Sexualwissenschaftlerin. Sie diskutieren über Intimrasur, Transsexualität, feministische Pornos oder Musikvideos von David Bowie und Mykki Blanco. Mitreden dürfen auch Barbara Vinken, Anaïs Nin, Judith Butler, Bettine von Arnim, Lacan und natürlich Freud. Und dann taucht da noch ein Schriftsteller namens Thomas auf…

Im Anschluss will getanzt werden. Zu erwarten ist technoide, afro-amerikanische House-Musik.

 

Thomas Meinecke hat etliche Auszeichnungen und ebenso viele Labels erhalten: postmoderner Autor, Popliterat (Pop-Philosoph trifft es allerdings besser), feministischer Schriftsteller – und mittlerweile wohl auch Queer-Ikone, denn Selbst dürfte zu einem Referenztext der Queer Studies avancieren.

Musikalisch ist er bekannt als Sänger, Gitarrist und Texter der seit 1980 bestehenden Kultband F.S.K., als Groove-Kolumnist und DJ. Er hat im legendären Pudel-Club ebenso aufgelegt wie im berüchtigten Berghain oder in der Bremer Spedition. Er hat das Format „Plattenspieler“ am Berliner Hebbel am Ufer (HAU) etabliert und mit Move D, featuring DJ Laté, produziert.

 

Eine Veranstaltung der „William ’71 and Elke Durden Annual Literary Series at Bremen“, organisiert vom Durden Dickinson Bremen Program, in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturverein Spedition e.V. in Bremen und dem Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien (IfkuD) der Universität Bremen.

Der Abend wird unterstützt durch das Dickinson College, Pennsylvania, USA, und durch William G. und Elke Durden, für deren großzügige Spende wir danken.

neu erschienen

Julian Osthues

Literatur als Palimpsest
Postkoloniale Ästhetik im deutschsprachigen Roman der Gegenwart

Bielefeld: transcript 2017.
ISBN 978-3-8376-3718-2

Romane, die das lang verdrängte Thema des deutschen Kolonialismus ins Gedächtnis rufen, haben innerhalb der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit der Jahrtausendwende Konjunktur. Ausgehend von der Beobachtung, dass ein besonderes Merkmal der Texte ihre Intertextualität ist, geht Julian Osthues der Frage nach, inwiefern sich die spezifische Ästhetik dieser Literatur anhand der Schriftmetapher des »Palimpsests« beschreiben lässt und ihr ein »postkoloniales Potential« eigen ist. Die Studie lotet die heuristische Leistung der Palimpsest-Metapher für textanalytische und literaturtheoretische Perspektiven aus und schließt an zentrale Überlegungen der postkolonialen Theorie an.

neu erschienen

Reiseliteratur der DDR
Bestandsaufnahme und Modellanalysen

Hg. v. Bernd Blaschke, Axel Dunker und Michael Hofmann. Paderborn: Fink 2016.
ISBN 978-3-7705-5856-8

In der DDR war Reisen ein heikles Thema, weil die meisten Bürger des Landes vor dem Eintritt in das Rentenalter nicht reisen durften – oder zumindest nicht in Länder oder Städte ihrer Wahl. Und doch gab es Reiseliteratur in quantitativ und qualitativ bedeutenden Ausprägungen. Deutlicher als in anderen Feldern der DDR-Literatur waren die Autorinnen und Autoren von Reiseliteratur privilegiert, und es ist interessant zu sehen, wie sie mit diesem Sachverhalt umgingen – ob sie ihn thematisierten oder stillschweigend hinnahmen. Und doch gilt auch für die Reiseliteratur der DDR: In einer sehr komplexen Weise schwanken die Texte zwischen Anpassung und impliziter oder offener Kritik an Zuständen in der DDR. Kommentare über das Fremde sind immer auch implizite und explizite Kommentare über das Eigene, und die Leserinnen und Leser der DDR-Literatur waren versiert in der Kunst, zwischen den Zeilen zu lesen.

Tagung

Utopie im Exil. Literarische Figurationen des Imaginären

Literaturwissenschaftliche Tagung, 14.-16. April 2016

Gästehaus der Universität Bremen, Auf dem Teerhof 58

 

 

 

Exilliteratur wird üblicherweise zur Vergangenheit und eher selten zur Zukunft in Bezug gesetzt: Exilautoren führen uns über Rückblicke und Rekonstruktionen des Verlorenen häufig auf die Fährte des Vergangenen. Diskurse des Zukünftigen und in potenzierter Form des Utopischen begleiten jedoch einen bedeutenden Teil der Exilliteratur, obwohl sie bisher nur vereinzelt in den Blick der Forschung geraten sind (vgl. Thurner 2003) und noch nicht systematisch aufgearbeitet wurden. Häufig überschneiden sich im Exil Utopie und Dystopie in der Erfahrung der Krise. Das Utopische ist dabei kaum von der Erfahrung der Entortung zu trennen.

Fragen, die die TagungsreferentInnen aus der internationalen Germanistik und anderen Philologien an die Konstellation von Exil und Utopie stellen, umfassen u.a. folgende: Mittels welcher ästhetischen Strategien und Bilder äußert sich das utopische Imaginäre? Welche Zeiten und Räume eignet sich das Utopische im Exil an, dessen Literatur bekanntlich zahlreiche Beispiele für Nicht-Orte liefert? Auch theoretische Fragen, die Konstellation Exil und Utopie betreffend, sollen mit Blick auf das Exil als paradigmatische Krisenerfahrung der Moderne aufgegriffen werden.

Organisation und Kontakt:

Dr. Linda Maeding, FB 10 Sprach- und Literaturwissenschaften

Prof. Dr. Marisa Siguan, Facultat de Filologia, Universitat de Barcelona

Programm

Donnerstag, 14. April

15.00 Uhr                   Axel Dunker (Bremen): Eröffnung und Grußwort

15.15 – 16.00 Uhr      Jordi Jané Carbó (Tarragona): Utopie als Ironie bei Heine

16.00 – 16.45 Uhr      Germán Garrido (Madrid): Das Schweigen Gottes. Die Metapher der Vorhölle in Peter Weiss‘ Ästhetik des Exils

16.45 – 17.15 Uhr      Kaffeepause

17.15 – 18.00 Uhr         Rosa Pérez Zancas (Barcelona): „Die Flüchtlinge trugen eine Vergangenheit in sich, die keinen Ort mehr fand.“ Figurationen der Nicht-Verortung im Werk von I. Keun und U. Krechel

18.00 – 18.45 Uhr      Loreto Vilar (Barcelona): Dialoge mit Toten. Zum Motiv des leeren Wartens bei Anna Seghers und Teresa Pàmies

19.30 Uhr                   Abendessen


Freitag, 15. April

9.30 – 10.15 Uhr        Robert Leucht (Zürich): ›unabgegoltene Vergangenheit‹ – umkämpfte Zukunft. Ernst Blochs Profilierung des Utopischen im Schweizer Exil

10.15 – 11.00 Uhr      Heidi Grünewald (Barcelona): Utopische Entwürfe in Siegfried Kracauers extraterritorialem Denken

11.00 – 11.15 Uhr      Kaffeepause

11.15 – 12.00 Enric Bou (Venedig): Dystopian visions: Pedro Salinas in the Americas

12.00 – 13.30 Uhr      Mittagspause

13.30 – 14.15 Uhr      Jörg Zimmer (Girona): Ungleichzeitigkeit und Utopie. Ernst Blochs ästhetisches Denken im Exil

14.15 – 15.00 Uhr Caspar Battegay (Lausanne): Gleichzeitigkeit. Exil und Utopie in Franz Werfels Stern der Ungeborenen

15.00 – 15.30 Uhr      Kaffeepause

15.30 – 16.15 Uhr      Wolfgang Stephan Kissel (Bremen): Utopische Epiphanie – epiphanische Utopie: Zur Zeitstruktur der Exilromane Vladimir Nabokovs

16.15 – 17.15 Uhr      Michael Ryklin (Berlin/Moskau): Wie ich ein Exilschriftsteller wurde. Lesung

19.30                           Abendessen


Samstag, 16. April

9.30 – 10.15 Uhr        Linda Maeding (Bremen): Paria / Migrant. Zwei Figuren und ihre Wendung zum Utopischen bei Hannah Arendt und Vilém Flusser

10.15 – 11.00 Uhr      Anna Montané (Barcelona): Verspätete Vergangenheit. Zu W.G. Sebalds Austerlitz

11.00 – 11.45 Marisa Siguan (Barcelona): Max Aub, Herta Müller: Literatur und Autofiktion als utopische Projektionsräume

11.45 – 12.00              Abschluss

 

Lesung und Gespräch

Kerstin Hensel

Mo, 23. November, 19 Uhr

Theater am Goetheplatz, Foyer

Anlässlich des 25. Jubiläums der Deutschen Einheit kritisiert Kerstin Hensel mit ihrem sächsischen Humor unsere Erinnerungskultur: Wie wird eine öffentliche Meinung gebildet – und von wem? Wie wird aus subjektiv Erlebtem ein kollektives Gedächtnis? Und wie wollen wir unsere Geschichte erzählen?

Die Autorin liest aus ihrem Roman Lärchenau und führt ein Gespräch mit Dr. Janine Ludwig, Akademische Direktorin des Dickinson-Durden-Bremen-Programms. Im Anschluss werden Getränke und Snacks gereicht.

Kerstin Hensel, geboren 1961 in Karl-Marx-Stadt, arbeitete zunächst als chirurgische Schwester, bevor sie 1983-1985 am Institut für Literatur in Leipzig studierte. Es folgte eine Aspirantur am Leipziger Theater (1985-1987).

Seit 1987 ist Kerstin Hensel freiberufliche Schriftstellerin und erhielt zahlreiche Preise, darunter das Stipendium der Villa Massimo, Rom, den Leonce-und-Lena-Preis der Stadt Darmstadt, den Lessingpreis des Freistaates Sachsen (Förderpreis), den Anna-Seghers-Preis der Akademie der Künste (Ost) und etliche mehr.

Zugleich hat sie seit 1987 einen Lehrauftrag für „Deutsche Verssprache und Versgeschichte“ an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin inne, der 2001 zu einer Professur wurde, und weitere Lehraufträge/Professuren, etwa an der Filmhochschule Potsdam oder am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie ist Mutter eines Sohnes und lebt in Berlin.

Eine Veranstaltung des William G. and Elke Durden Dickinson-in-Bremen-Programms.

In Kooperation mit dem Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien (IfkuD) der Universität Bremen und dem Theater Bremen.

Der Abend wird unterstützt durch das Dickinson College, Pennsylvania, USA, und durch William G. Durden, den ehemaligen Präsidenten des Dickinson College, für dessen großzügige Spende wir danken.

Tagung

Idylle in Gegenwartsliteratur und -medien

22.-23. September 2015

Gästehaus der Universität Bremen, Auf dem Teerhof 58

Leitung: Dr. Jan Gerstner (Bremen), Christian Riedel (Flensburg)

Finanziert durch die Stiftung Erneuerbare Freiheit und die Zentrale Forschungsförderung der Universität Bremen

Programm

Dienstag, 22. September 2015

14.00 Begrüßung

14.15 Christian Riedel (Flensburg) – Orte des Idyllischen in der Gegenwartsliteratur.

15.00 Matthias Bauer (Flensburg) – Oase – Enklave – Utopie? Zur dramaturgischen Funktion der Idylle im Spielfilm

Kaffeepause

16.15 Jan Gerstner (Bremen) – Arkadien und Arbeiterstaat. Wolfgang Hilbigs „Idylle“ und die Idyllik der DDR.

17.00 Jakob Heller (Frankfurt/Oder) – Italienische Idyllen. Konstruktion, Destruktion und Reflexion eines Topos bei Andreas Maier.

 

Mittwoch, 23. September 2015

9.30 Annika Nickenig (Berlin) – „Le triomphe de la végétation est total.“ Idylle bei Michel Houellebecq.

10.15   Axel Dunker (Bremen) – Ferien für immer. (Koloniale) Idylle bei Christian Kracht.

Kaffeepause

11:30   Ruth Neubauer-Petzold (Erlangen) – Gefährdete oder trivialisierte Idyllen: Der Regionalkrimi als ambivalente Aktualisierung des Idyllischen.

Mittagspause

13.30   Nils Jablonski (Dortmund) – Von Traumschiff bis True Blood. Idylle als Programm im Unterhaltungsfernsehen.

14:15   Ole Schümann (Marburg) – Idyllische Motive im Computerspiel.

15.00   Christian Schmitt (Bremen) – Idyllik im Zeitschriftenregal: Die Glücksversprechen aktueller Lifestyle-Magazine.

15.45   Abschlussdiskussion

 

Neu erschienen

Literatur ohne Land?

Schreibstrategien einer DDR-Literatur im vereinten Deutschland, Band II

Hg. v. Mirjam Meuser und Janine Ludwig
Mit einem Vorwort von Jost Hermand
ca. 460 Seiten, Paperback, 39,90 EUR
ISBN 978-3-939348-24-5

 

Wie schon der erste Band konzentriert sich auch der Fortsetzungsband auf die Frage nach etwaigenVeränderungen der Poetiken von AutorInnen ausder DDR nach dem Zerfall dieses Landes. Der einleitende Essay vertieft zunächst das Konzept der DDR-Literatur als einer spezifischen littérature engagée, verortet zwischen den Polen Parteilichkeit und l’art pour l’art, die sich ebenso von den Varianten engagierter Literatur im Westen wie denjenigenin den übrigen Ostblock-Ländern unterscheidet. Mithilfe dieser Begriffsklärung wird für die DDR-Literatur als Epoche argumentiert. Darüber hinaus erfolgt ein literaturhistorischer Überblick über die 36 Fallbeispiele aus beiden Bänden, der, nach Generationen geordnet, auch die heikle Kategorie „Erfolg“ berücksichtigt. Zwei Exkurse widmen sich zudem einigen Stasi-Verdachtsfällen und der Situation der ausgereisten und an den Rand gedrängten AutorInnen.

Ergänzend zu den Analysen der Nachwendewerkevon neun SchriftstellerInnen im ersten Band, werden außerdem in 20 Aufsätzen die Texte 27 weiterer AutorInnen auf ihre Ästhetiken vor und nach 1989 sowie die Frage nach der Übertragbarkeit von literarischem Engagement untersucht. Die Bandbreite literarischer Reaktionen auf den Umbruch und die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse reicht, so zeigt sich dabei, von Schreibkrise und Verstummen über Genrewechsel bis hin zu unverändertem, kontinuierlichem Weiterschreiben.

In Band II behandelte AutorInnen: Sascha Anderson, Wilhelm Bartsch, Jochen Berg, Thomas Brasch, Carlfriedrich Claus, Christiane Grosz, Durs Grünbein, Peter Hacks, Kerstin Hensel, Stephan Hermlin, Stefan Heym, Wolfgang Hilbig, Reinhard Jirgl, Hermann Kant, Sarah Kirsch, Igor Kroitzsch, Hans Löffler, Monika Maron, Karl Mickel, Bert Papenfuß-Gorek, Richard Pietraß, Andreas Reimann, Jürgen Rennert, Thomas Rosenlöcher, Klaus Schlesinger, Brigitte Struzyk, Bernd Wagner.

BeiträgerInnen in Band II: Jost Hermand (Vorwort), Hinrich Ahrend, Daniel Argelès, Gerrit-Jan Berendse, Anke Paula Böttcher, Peter Geist, Therese Hörnigk, Stephan Krause, Leonore Krenzlin, Susanne Ledanff, Alison Lewis, Janine Ludwig, Hannah Markus, Mirjam Meuser, Michael Opitz, Paola Quadrelli, Ilona Schäkel, Juliane Schöneich, Hans-Dieter Schütt, Hans-Christian Stillmark, Heidi Urbahn de Jauregui.

Im ersten Band behandelte AutorInnen: Volker Braun, Annett Gröschner, Christoph Hein, Rainer Kirsch, Heiner Müller, Ulrich Plenzdorf, Stefan Schütz, Peter Wawerzinek, Christa Wolf.

 

Tagung

Internationale Heiner-Müller-Gesellschaft

Das Rätsel der Freiheit – Transatlantische Konferenz zur Bedeutung Heiner Müllers im 21. Jahrhundert zum Tag der Deutschen Einheit

3. bis 5. Oktober 2014

Veranstaltungsort: Berlin

Theater der Zeit, Winsstr. 72 (1. Tag, Freitag)

Akademie der Künste Berlin, Hanseatenweg 10 (2. Tag, Samstag)

Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 (3. Tag, Sonntag)

Ausrichter: Internationale Heiner-Müller-Gesellschaft (IHMG)

Kurzbeschreibung:

Ebenso wie in Deutschland wird Heiner Müller auch in den Vereinigten Staaten von Theaterschaffenden, Künstlern und Wissenschaftlern als wichtigster deutscher Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts anerkannt. Am 24. Jahrestag der Deutschen Einheit und zum 85. Geburtstag Heiner Müllers veranstaltet die Internationale Heiner-Müller-Gesellschaft (IHMG) daher eine transatlantische Tagung zur aktuellen und zukünftigen Bedeutung dieses Dichters. Die Konferenz wendet sich ausdrücklich an eine breite interessierte Öffentlichkeit. Die Vortragenden und Diskutanten sind politische Denker, Wissenschaftler, Kritiker, Regisseure und Schauspieler aus Deutschland, den USA und dem europäischen Ausland.

Die Teilnehmer werden aus ihrer jeweiligen Perspektive über Müllers Werk reflektieren und die grundlegende Frage stellen, welche Rolle die künstlerische Verarbeitung einer oft katastrophalen Vergangenheit für die Gegenwart spielen kann und vor allem für die Entwicklung einer Vorstellung von Zukunft, zumal unter den Bedingungen einer getrennten Vergangenheit Ost und West. Durch die Beteiligung von Studierenden des Dickinson College (USA) und des Bard College Berlin soll das Interesse an deutscher Sprache und Kultur bei jungen Menschen aus den USA und anderen Herkunftsländern gefördert werden.

Twenty-five years after the fall of the Berlin Wall, this transatlantic conference explores the significance of Heiner Müller for the theater, literature and politics of our own century. Political thinkers, critics, scholars, actors and directors from Germany, the USA and several European countries ask what Müller’s theatrical examinations of an often catastrophic past may mean today and whether any positive visions of the future might be built from them. The presentations are addressed to a wide-ranging public interested in theater, literature and contemporary art.

 

Konferenzprogramm:

Die Konferenz behandelt das Werk des wohl wichtigsten deutschen Dramatikers der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter verschiedenen Gesichtspunkten:

Müller global – Neue Ansätze der internationalen Literaturwissenschaft

Müller nach dem Sozialismus – Gesellschaftliche Bedeutung des Werks heute

Müllers Theater – Sein Werk im 21. Jahrhundert auf internationalen Bühnen

Freitag, 3. Oktober 2014:

Veranstaltungsort: Theater der Zeit, Winsstr. 72

13.00 Begrüßung:

Janine Ludwig (IHMG, Dickinson College, Universität Bremen)

Florian Becker (IHMG, Bard College)

Anja Quickert (IHMG, Theater heute)

13.45-15.30 Podium 1: „Ich wußte, daß ich als Autor größer bin als die DDR“ – Biographische Annäherung über Müllers Spätwerk

– Impulsvortrag und Diskussion:

Jan-Christoph Hauschild, Biograph (Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf), Impulsvortrag: „,Der Schrecken ist kalt geworden‘. Masken des Biographischen bei HM“

Susan Gillespie, Übersetzerin, Vice President Bard College

Barbara Hahn, Literaturwissenschaftlerin (Vanderbilt University)

Moderation: Ramona Mosse, Literaturwissenschaftlerin (Freie Universität Berlin)

15.45-17.30 Podium 2 (zweisprachig): “I have to learn to breathe the air of democracy” – Politische Perspektiven auf Müllers Werk nach dem Ende des Sozialismus

– Impulsvortrag und Diskussion:

Benjamin Robinson, Germanist (Indiana University, Bloomington), Impulsvortrag über seine Forschung zum Sozialismus und Heiner Müllers Rolle darin

Wolfgang Engler, Kultursoziologe, Publizist, Rektor Hochschule für Schauspiel „Ernst Busch“

Frank Hörnigk, Literaturwissenschaftler, Herausgeber der Müller-Werkausgabe (Humboldt-Universität zu Berlin)

Moderation: Uwe Schütte, Literaturwissenschaftler (Aston University, Birmingham)

20.00-22.00 Abendveranstaltung (zweisprachig): „Theater muss provozieren“ – Müller auf amerikanischen Bühnen

– zwei Impulsvorträge und Diskussion:

Jonathan Kalb, Theaterkritiker, Theaterwissenschaftler (Hunter College, CUNY, New York)

David Levine, Künstler (Bard College Berlin)

Frank Hentschker, Theaterwissenschaftler (CUNY Graduate Center, New York)

Moderation: Katrin Dettmer, Theaterwissenschaftlerin, Literaturwissenschaftlerin (NYU Berlin)

Samstag, 4. Oktober 2014:

Veranstaltungsort: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10

13.00 Begrüßung

13.15-14.00 Buchankündigung: Heiner Müller Handbook (deGruyter), Janine Ludwig und Florian Becker

14.15-15.45 Podium 3: „Theater ist eine Projektion in die Utopie“ – Müller im postutopischen Raum und das Theater der Gegenwart

Frank Raddatz, Publizist, Theatermacher, Redaktionsmitglied (Lettre International)

Thomas Martin, Chefdramaturg (Volksbühne Berlin)

Marcus Steinweg, Philosoph

Moderation: Thomas Irmer, Autor bei verschiedenen Fachzeitschriften, v.a. Theater heute

16.00-18.00 Tischgespräche mit Experten bieten Gelegenheit zum direkten und informellen Austausch:

Ginka Tscholakowa, Regisseurin, Autorin

B.K. Tragelehn, Regisseur, Autor, Übersetzer

Alexander Weigel, Dramaturg, Autor, Herausgeber

Hermann Beyer, Schauspieler, Berlin

Hierzu sollten 4 Tische in den Vorräumen und in hinteren Teil des Clubraums aufgebaut werden, an denen die Experten und bis zu 10 Interessierte Platz nehmen können.

20:00-22:00 Abendveranstaltung: „Die Stunde des Ausländers“ – Thomas Heise (Dokumentarfilmer) über seine Arbeit in Auseinandersetzung mit Müller, im Gespräch mit Matthias Dell (Kulturredakteur, Der Freitag, Theater der Zeit)

Sonntag, 5. Oktober 2014:

Veranstaltungsort: Akademie der Künste, Pariser Platz 4

12.30 Begrüßung

13.00-14.45 Podium 4: „Das mögliche Ende des Schreckens“ – Müllers Werk und das DDR-Theater im und nach dem Umbruch von 1989/90

– Impulsvortrag und Diskussion:

Hannah Speicher, Literaturwissenschaftlerin (Universität Trier), Impulsvortrag: „Deutsch-deutsches Übersetzen: 1989 am Deutschen Theater Berlin und am Theaterhaus Jena“

Joachim Fiebach, Theaterwissenschaftler (Freie Universität Berlin)

Martin Linzer, Theaterkritiker (Theater der Zeit)

Eventuell zusätzlich: Franziska Schößler, Literaturwissenschaftlerin (Universität Trier, geplanter SFB zu Resilienz ostdeutscher Theater nach ‘89)

15.30-17.00 Veranstaltung: „Was jetzt passiert, ist die totale Besetzung mit Gegenwart“

Gregor Gysi, MdB, Fraktionsvorsitzender Die Linke

Jost Hermand, Literaturwissenschaftler (University of Wisconsin, Madison, Humboldt-Universität) und Jens Reich, Molekularbiologe (Max-Delbrück-Centrum), Kuratoriumsmitglied Bard College Berlin

im Gespräch

18:30-20:30 Abendveranstaltung: „BLABLA, im Rücken die Ruinen von Europa“ – Müllers Werk heute auf osteuropäischen Bühnen – Diskussion:

Ivica Buljan, Regisseur, Festivalleiter Zagreb International Theatre Festival

Wojtek Klemm, Regisseur (u.a. Teatr Norwida, Volksbühne Berlin, Schauspielhaus Graz, DT Göttingen)

Moderation: Thomas Irmer, Autor bei verschiedenen Fachzeitschriften, v.a. Theater heute, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der IHMG

Projektleitung:

Dr. Janine Ludwig, Akademische Direktorin des Dickinson-in-Bremen-Programms an der Universität Bremen, Vorstandsvorsitzende der IHMG, Tel.-Nr.: 0176-23296988, E-Mail: ludwig@ihmg.de

Dr. Florian Becker, Associate Professor of German and Comp. Literature, Bard College (USA), 2. Stellv. Vorstandsvorsitzender der IHMG, Tel.-Nr.: 0172-6137747, E-Mail: f.becker@berlin.bard.edu

Anja Quickert, Kulturjournalistin, Dramaturgin, Geschäftsführerin der IHMG, Tel.-Nr.:0178-5833223, E-Mail: kontakt@ihmg.de

Partnerinstitutionen:

Bard College Berlin, Platanenstraße 24, 13156 Berlin

Dickinson College, 272 West High Street, Carlisle, PA 17013, USA

Universität Trier, Forschungszentrum Europa – Strukturen langer Dauer und Gegenwartsprobleme, Universitätsring 15, 54296 Trier

NYU Berlin, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin

Literaturforum im Brecht-Haus Berlin, Chausseestraße 125, 10115 Berlin

Theater der Zeit, Theater der Zeit GmbH, Heinrich-Roller-Str. 21, 10405 Berlin

International Brecht Society (IBS), http://www.brechtsociety.org

Das Projekt wird durch das Transatlantik-Programm der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Weitere Förderer:

Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG)

Braun Stiftung für Internationalen Austausch

Stiftung Preußische Seehandlung

Internationale Tagung

Arno Schmidt und der Kanon

23.-25.9.2014

Gästehaus der Universität Bremen, Auf dem Teerhof 58

Leitung: Prof. Dr. Axel Dunker (Universität Bremen)
Prof. Dr. Sabine Kyora (Universität Oldenburg)

Finanziert durch die Fritz Thyssen Stiftung

Programm

23.9.2014

13.30 Axel Dunker / Sabine Kyora: Begrüßung
Sektion I: Schmidts Stellung im Kanon der Nachkriegsliteratur

14.00  Friedhelm Rathjen (Emmelsbüll-Horsbüll), Internationale Kanonisierungen Schmidts

14.45 Timm Menke (Portland), „We are not amused.“ Arno Schmidts eigene Standortbestimmung im Kanon der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur

15.30-16.00 Kaffeepause

16.00 Christine Kanz (Gent), Arno Schmidt als Fotograf

16.45 Axel Dunker (Bremen), „Nee ! : Schriftsteller möcht ich nich sein !“. Metafiktion bei Arno Schmidt im Kontext

17.30 Simone Brühl (Bremen): Topos und Topographie. Verortungen des Kanons in Arno Schmidts DieGelehrtenrepublik

 

24.9.2014

9.00 Friederike Reents (Heidelberg), „Die Sache mit den Zetteln“ – Arno Schmidt und Walter Kempowski

9.45  Georges Felten (Zürich), „(Schwarzes) Schaf im Wolfspelz“. Arno Schmidts (Nach-)Kriegsästhetik zwischen Böll, Jünger und Unterhaltungsindustrie

10.30-11.00 Kaffeepause
Sektion II: Schmidts Konzept des Kanons

11.00 Ina Cappelmann (Oldenburg), Kanonisierung der Bilder? Arno Schmidts Blick auf die bildende Kunst und visuelle Medien

11.45Jan Gerstner (Bremen), Überflutung des Elysiums. Kanon und „Kollektives Gedächtnis“ in Tina und anderswo.

12.30 Wolfgang Martynkewicz (Bamberg/Bayreuth), Die Maske des Antimodernen. Arno Schmidts Begierde nach Ausgrenzung und Absonderung

13.15-14.30  Mittagspause

14.30  Ralf Simon (Basel), Lektüre versus Kanon. Zu einer Grundfigur bei Arno Schmidt

 

Sektion III: SchmidtsWerk als Beispiel für Kanonisierungsprozesse in der Gegenwartsliteratur

15.15 Volker Mergenthaler (Marburg), 1949: Auftritt Arno Schmidt

16.00 Norbert Otto Eke (Paderborn), Arno Schmidts ‚Ort‘ innerhalb der Nachkriegsliteratur (am Beispiel der frühen Erzählungen)

16.45-17.15 Kaffeepause

17.15 Sabine Kyora (Oldenburg), Avantgardist oder Epigone? Schmidts ambivalente Kanonisierung zwischen „Kaff auch Mare Crisium“ und „Abend mit Goldrand“

18.00  Jan Süselbeck (Marburg), Irrealencyclopädie der WesterWelt. Dekonstruktion und Rekonstruktion des Kanons bei Arno Schmidt

 

25.9.2014

Sektion IV: Schmidts Rezeption in der Gegenwartsliteratur

9.00  Stephan Kraft (Würzburg), „So ahm den Griechen nach. Der Griech‘ erfand!“ Literarische Reflexionen über eine Nachfolge Arno Schmidts bei Uwe Timm und Georg Klein

9.45 Rüdiger Zymner (Wuppertal), Arno Schmidt und die Folgen (in der Gegenwartsliteratur)

10.30-11.00 Kaffeepause

11.00 Alexandra Pontzen (Universität Duisburg/Essen), Schmidt-Rezeption bei GegenwartsautorInnen

11.45 Sven Behnke/Katrin Schleffler (Oldenburg), Aus laufenden Projekten

12.30 Ende der Tagung

Kontakt: adunker@uni-bremen.de
sabine.kyora@uni-oldenburg.de

 

Tagung

Humboldt-Kolleg, Lomé, Togo

12.4. – 16.4.2014

Germanistik als Sprach-, Kultur- und Geschichtswissenschaft:

Der ‚neue deutsche (Kolonial-)Roman‘ und die postkolonialen, kulturwissenschaftlichen und interkulturellen Studien

Eine Veranstaltung von

Wissenschaftliche Leitung und Konzeption:

│ Obikoli A. Assemboni │Adjai P. Oloukpona‐Yinnon │ Dotsè Yigbe
│ Anna Babka │Axel Dunker │

http://science.orf.at/stories/1736682

Kürzlich erschienen

KWD 30
Schwarze Pädagogik
Erziehungspraxis und ihre gesellschaftliche Prägekraft am Beispiel des Films Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte.
Jana Johannson (Dezember 2013)
abstract – als PDF herunterladen (107 kb)

KWD 29
Leiden an der Vergangenheit
Literarische Perspektiven der Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust.
Mario Saalbach (Mai 2013)
abstract – als PDF herunterladen (6 kb)

 

Tagung

Reiseliteratur der DDR
Bestandsaufnahme und Modellanalysen

5.-7. März 2013 Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin-Mitte

Tagungsbericht im Deutschlandfunk (14.03.2013)

Reiseliteratur war in der DDR ein beliebtes Genre. Bisher wurde sie wissenschaftlich kaum erforscht. Im Lichte aktueller Interkulturalitätsforschung wollen wir diskutieren, welche Beobachtungen, Imaginationen, Kritiken und Befindlichkeiten in der Auseinandersetzung mit dem Fremden, das häufig nur Priveligierten erreichbar war, artikuliert wurden.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Fritz Thyssen Stiftung.

 

Tag 1 (5.3.)

16:00 Uhr:
Axel Dunker, Bernd Blaschke,  Michael Hofmann: Begrüßung und Einführung
16:30 Uhr:
Elisa Goudin-Steinmann: Reiseregelungen in Politik und Gesellschaft der DDR
17:15 Uhr:
Heinz-Peter Preußer: Christa Wolfs und Erich Arendts Griechenland
20:00 Uhr:
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG UND GESPRÄCH
Ellen Mäder-Gutz „drei in einem oder Das grüne Licht der Steppen“, Foto-Ausstellung auf den Spuren von Brigitte Reimanns Sibirienreise
Bernd Blaschke im Gespräch mit der Künstlerin

Tag 2 (6.3.)

09:45 Uhr:
Bernd Blaschke: Italienreisen (Hanns Cibulka, Waldtraut Lewin und Christine Wolter)
10:30 Uhr:
Michael Opitz: Wolfgang Hilbigs ‚La Bella Italia‘
Pause
11:45 Uhr:
Axel Dunker: “Hier mündet die Revolution”. Frankreich-Reisen in der DDR-Literatur (Fred und Maxie Wander, Rolf Schneider, Heinz Czechowski, Inge von Wangenheim)
12:30 Uhr:
Michael Hofmann: Orientdiskurse in der DDR-Literatur
14:45 Uhr:
Norbert Eke: Heiner Müller als Reisender
15:30 Uhr:
Janine Ludwig: Bericht vom Klassenfeind USA – Günter Kunerts ‘Der andere Planet’
Pause
16:45 Uhr:
Maria Brosig: Auf den Spuren Fontanes: Fühmann u.a. in Brandenburg
17:15 Uhr:
Carola Hähnel-Mesnard: Heimkehr in die Fremde – Reisen an den Ort der Kindheit bei Helga Schütz, Christa Wolf und Elisabeth Schulz-Semrau
20:00 Uhr
LESUNG UND GESPRÄCH
Bernd Schirmer „Die Hand der Fatima auf meiner Schulter“
Michael Hofmann im Gespräch mit dem Autor

Tag 3 (7.3.)

09:45 Uhr:
Hans-Christian Stillmark: Wieland Förster als Reisender
10:30 Uhr:
Sigrid Hofer: Virtuelle Künstlerreisen. Werner Schmidts geheime Sammlung moderner Kunst im Kupferstichkabinett Dresden
11:15 Uhr:
Franziska Schößler: Flugversuche: Imaginäre Reisen in der DDR-Dramatik der 1980er Jahre
12:15 Uhr:
Michael Hofmann, Bernd Blaschke, Axel Dunker: Zusammenfassung und Ausblick

 

Vortrag

Mittwoch, 23.1.2013, 19:30 Uhr

Auf dem Rothschild-Boulevard.
Über die Ferne deutschsprachiger Gegenwartsliteratur jüdischer Autoren zum Post-Holocaust-Kanon der 1950er und -60er Jahre
Stephan Braese (RWTH Aachen)

Wer heute jüdische Gegenwartsliteratur deutscher Sprache liest, stellt fest: Irgendwelche Bezüge zu den ‚klassischen‘ deutsch-jüdischen Autoren der Nachkriegsjahre, wie etwa Paul Celan oder Nelly Sachs, aber auch Peter Weiss, sind schwerlich feststellbar. Gewiss, viele der gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen haben sich seit den 1950er und -60er Jahre tief greifend gewandelt – doch reicht das als Erklärung für eine gegenseitige Ferne, die größer kaum scheinen könnte? Im Blick auf Bücher von Wladimir Kaminer, Lena Gorelik und Olga Grjasnowa wird in diesem Vortrag versucht, eine Ortsbestimmung der jüdischen Gegenwartsliteratur in deutscher Sprache vorzunehmen. Dabei wird deutlich werden, dass das lange Zeit geläufige Attribut „deutsch-jüdisch“ nicht mehr hinreicht zur Charakterisierung der Lebenswelten und der Literatur einer jüngeren Generation von Juden in Deutschland heute.

Veranstaltungsort: Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen

 

Tagung

(Post-)Colonialism Across Europe: Transcultural History and National Memory
Internationale Konferenz an der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit der Universität Nottingham
INPUTS (Institut für Postkoloniale und Transkulturelle Studien)
Veranstaltungsort: Uni-Gästehaus Teerhof,  Auf dem Teerhof 58,  28199 Bremen
13.-15. September 2012

(Post-) Colonialism Across Europe

 

Kürzlich erschienen

Inter- and Transmedial Literature – Literatur inter- und transmedial.
Hg. von David Bathrick und Heinz-Peter Preußer. Reihe Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik. Amsterdam, New York: Rodopi 2012.  450 Seiten.

Literatur oder, allgemeiner, Texte sind nicht erst seit dem 20. Jahrhundert inter- und transmedial ausgerichtet. Dennoch ist es sinnvoll, von einer medial reflexiven Literatur erst seit dem audiovisuellen Jahrhundert zu sprechen, dem des Films. Medientransformationen sind seitdem nicht allein paradigmatische Wechsel der Systeme, sondern auch Vervielfältigungen durch die Pluralität der medialen Träger.
Neben allgemeineren Fragestellungen und theoretischen Bestimmungen steht das Wechselverhältnis von Text, Bild und Musik im Zentrum detaillierter Untersuchungen. Der intermedialen Performanz ist ein weiterer Teil des Bandes gewidmet, der schließlich die Brücke zu Film und Fernsehen schlägt.

 

Lesung

Montag, 18. Juni 2012, 20:00 Uhr

Ruth Klüger liest aus Unterwegs verloren.

Anschließend Diskussion mit der Autorin.

Ruth Klüger, geboren 1931 in Wien, ist Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin. Einem größeren Publikum wurde sie mit ihrer Autobiographie weiter leben – Eine Jugend (1992) bekannt, in der sie von ihrem Schicksal als Holocaust-Überlebende berichtet. Sie hat zudem zahlreiche Studien zum Verhältnis von Fakten und Fiktionen in der Literatur (Gelesene Wirklichkeit, Göttingen 2006) und zum weiblichen Schreiben (Frauen lesen anders, München 1996 / Was Frauen schreiben, Wien 2010) verfasst. In ihrer Lesung aus dem zweiten Teil ihrer Autobiographie (Unterwegs verloren – Erinnerungen, Wien 2008) verbindet sie diese Interessen mit ihren persönlichen Erfahrungen.

Veranstaltungsort: Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen

 

Vortrag

Dienstag, 8.5.2012, 20:00 Uhr

Zwischen Trivialisierung und Popularisierung – Der Holocaust in populären Medien
Markus Roth (Arbeitsstelle Holocaustliteratur, Gießen)

Längst sind das NS-Regime und der Holocaust in allen Medien präsent. Kaum ein Verlagsprogramm kommt ohne mindestens einen Titel hierzu aus, jedes Jahr kommen neue Filme hinzu. Auch in die populären Medien und Genres Film, Comic und Krimi haben diese Themen Einzug gehalten. Dabei haben sich auch Darstellungsstrategien und -konventionen geändert; was vor wenigen Jahren noch undenkbar erschien, ist heute fast unumstritten.
Markus Roth wird anhand einiger Beispiele die Holocaustdarstellung in populären Medien darstellen und dabei vor allem auf Grenzen und Tabus eingehen.

Veranstaltungsort: Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

 

Kürzlich erschienen

Der Tagungsband „Pandora. Zur mythischen Genealogie der Frau. / Pandore et la généalogie mythique de la femme.“
Hg. von Heinz-Peter Preußer, Françoise Rétif und Juliane Rytz
288 Seiten + Bildteil (8 Seiten)
isbn 978-3-8253-6011-5

Pandora ist eine besondere weibliche Gestalt der antiken Überlieferung: Sie ist die erste Frau des Menschengeschlechts. Doch Hesiods knappe Erzählung in Werke und Tage hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Es bleibt offen, ob Pandora selbst das Übel personifiziert, welches sie über die Menschheit bringt, oder nur die Vollstreckerin eines göttlichen Willens ist. Umstritten ist auch, was die im Inneren des píthos verbliebene Hoffnung bedeutet. So wird der Name Pandora wahlweise passiv gedeutet, als die ‚Allbeschenkte‘, die Gaben von allen Göttern erhalten hat, während die aktive Auslegung des Namens diesen als ‚alles gebend‘ übersetzt.
Der Band bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Mythos Pandora: jenem Narrativ, das den abendländischen Geschlechterdiskurs fundiert hat. Anknüpfungspunkte für traditionelle Vorstellungen von Weiblichkeit finden sich darin ebenso wie für deren Dekonstruktion. An die Hypothese, dass der Mythos nicht zwangsläufig misogyne Lesarten inspiriert, knüpft sich die Frage nach seiner Aktualität.

 

 

Tagung

Orient-Diskurse in der deutschsprachigen Literatur von 1890 bis zur Gegenwart
Internationale Tagung am Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien, Universität Bremen, 19.-21.1.2012
Veranstaltungsort: Uni-Gästehaus Teerhof, Auf dem Teerhof 58, 28199 Bremen

Teilnehmer:

Laura Beck (Bremen)
Axel Dunker (Bremen)
Winfried Eckel (Mainz)
Norbert Otto Eke (Paderborn)
Jan Gerstner (Bremen)
Dieter Heimböckel (Luxemburg)
Stefan Hermes (Freiburg)
Michael Hofmann (Paderborn)
Alexander Honold (Basel)
Volker Mergenthaler (Marburg)
Mirjam Springer (Münster)
Vanessa Tuncer (Paderborn)
Herbert Uerlings (Trier)

 

Ruth Klüger

18. Juni 2012

20:00 Uhr

Haus der Wissenschaft

Bremen

Ruth Klüger liest aus Unterwegs verloren.

Anschließend Diskussion mit der Autorin.

Ruth Klüger, geboren 1931 in Wien, ist Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin. Einem größeren Publikum wurde sie mit ihrer Autobiographie weiter leben – Eine Jugend (1992)bekannt, in der sie von ihrem Schicksal als Holocaust-Überlebende berichtet. Sie hat zudem zahlreiche Studien zum Verhältnis von Fakten und Fiktionen in der Literatur (Gelesene Wirklichkeit, Göttingen 2006) und zum weiblichen Schreiben (Frauen lesen anders, München 1996 / Was Frauen schreiben, Wien 2010) verfasst. In ihrer Lesung aus dem zweiten Teil ihrer Autobiographie (Unterwegs verloren – Erinnerungen, Wien 2008) verbindet sie diese Interessen mit ihren persönlichen Erfahrungen.